Die Lust auf zuckerhaltige Lebensmittel kann zwar ein Ausdruck dafür sein kann, dass man das Bedürfnis nach etwas Süßem hat - aber nun mal nicht unbedingt nach etwas Süßem im Magen sondern um sich herum: Sweetness of life. So nennt Charles Eisenstein es in seinem Buch "The Yoga of Eating".
Ich denke, dass das stimmt. Lust auf Süßigkeiten und deren Befriedigung machen glücklich. Es ist etwas, dass wir selbst kontrollieren und beheben können. Sich um etwas anderes zu bemühen, was uns ebenfalls glücklich machen würde (oder sogar noch glücklicher), würde zu lange dauern und wäre vermutlich mit Anstrengung verbunden.
Zum Beispiel Gitarre spielen lernen, wieder mal tanzen oder wandern gehen oder Ziele verfolgen. Es ist überhaupt nicht verwerflich, deshalb oft den kürzeren Weg über den Schokoriegel oder die Gummibärchentüte zu wählen.
Was wir stattdessen auch tun können, sind die Momente, in denen das passiert, bewusst wahrzunehmen anstatt alles ganz automatisch ablaufen zu lassen.
Selbst wenn ganz plötzlich und unerwartet der Heißhunger kommt, gibt es da immer noch diese eine Spalte Freiraum (auch wenn sich das vielleicht nicht auf Anhieb so anfühlt).
Das Heißhungergefühl einfach nur wahrzunehmen ohne darauf zu reagieren, und sich völlig bewusst einer anderen schönen Aktivität zuzuwenden, sorgt in den meisten Fällen ganz automatisch dafür, dass das Gefühl nicht mehr lange anhält. So ist das mit allem, was wir nicht festhalten und mit unserer Aufmerksamkeit beleuchten, es vergeht wieder.
Auf diese Weise können wir auf die Signale unseres Körpers hören und sie bewusst wahrnehmen, und ihn gleichzeitig von der Konditionierung lösen, dass bei jedem Heißhunger direkt die Süßigkeiten-Schublade angesteuert wird - es gibt schließlich auch noch andere süße Dinge im Leben! :-)
